Nach Stunden des Möchtegern-in-gescheite-Bücher-Reinschauens habe ich also ein Gutachten zu einem/r BewerberIn verfasst. (Details gibts natürlich keine, das ist alles streng vertraulich!) Dabei habe ich frischfröhlich nach alter Gutenbergmanier aus Renzensionen abgeschrieben. Oder hat jemand tatsächlich erwartet, dass ich innerhalb von (sehr ausgebuchten) vier Wochen eine Dissertation (400 S), eine Habilitationsschrift (500 S) und drei Aufsätze lese und bewerte?

Am letzten Donnerstag war die Sitzung, in der wir anhand der Gutachten 6-8 BewerberInnen auswählen sollten, die Ende April ihr Können in Lehre und Forschung und Charisma vor versammelter Fakultät beweisen sollten. Und siehe: mein Gutachten wird von einem der NT-Professoren gelobt: “Sind Sie aus dem Fachbereich?”  – “Ja also, ich bin NT-HiWi..” – “Das haben Sie also sehr gut erkannt und wunderbar beschrieben. Schön, wie Sie auch kritisch die Herangehensweise an diese Thematik in der Dissertation beleuchtet haben. Dochdoch, sehr gut.” Und die studentische Vertreterin ist ganze 10 cm gewachsen dabei… Ich bin angekommen!

Die Kommission begutachtet Gutachten, diskutiert, wägt ab und einigt sich auf 7 Personen. Sie werden einen Vortrag halten müssen mit anschliessender Diskussion, ein Miniseminar für Studenten leiten und anschliessend der Kommission Rede und Antwort stehen. Und ratet mal, wer von der Kommission am meisten zu tun haben wird? Genau, die studentische Vertraterin. Also ich! Die Profs können während den Miniseminaren Kaffee trinken gehen, die studentische Vertreterin wird überall anwesend sein müssen. Na bravo!

To be continued.